Chardonnay

Ob ein Weingut etwas taugt, zeigt sich daran, wie es mit seinem Chardonnay umgehen kann. Denn die weltweit begeehrte Weißweinsorte ist zwar ziemlich anspruchslos und schmeckt fast immer köstlich, doch damit sich ein Chardonnay im riesigen Angebot behaupten kann, sollten die Winzer mit Terroirwissen und Handwerk an den Ausbau gehen. Ein Chardonnay ist praktisch der Lackmustest für einen Spitzenproduzenten.

Der Burgund-Stil

Um das weltweite Angebot an Chardonnay richtig einschätzen zu können, sollte Sie Ihre Genussreise zunächst nach Burgund in Frankreich führen. Hier hat die Sorte ihren Ursprung und wird bis heute meisterhaft kultiviert. Zwei Stile sind ein Vorbild für die gesamte Welt und werden auch von anderen Ländern immer wieder als Blaupause herangezogen. Zum einen dominieren nördliche Chardonnay mit sehr feinen, filigranen Strukturen, zum anderen südliche Produkte mit einem breiten und tiefen Körper. Was Sie im Burgund an Chardonnay-Angeboten finden, wird zu Recht als Spitzenklasse eingestuft. Chardonnay ist aber auch die Grundlage für eine weitere französische Spezialität der ersten Klasse: den Champagner. In Deutschland finden Sie sortenreine Geschmackserlebnisse, die sich gern an einer überlegten Holznote versuchen. Das fungiert als bewusstes Gegengewicht zu den eher frischebetonten klimatischen Bedingungen, die in Rheinhessen oder der Pfalz vorherrschen, um so ein weniger mehr Chardonnay-Tiefe zu erzeugen. International bisher noch weniger beachtet, arbeiten die Winzer jedoch beständig daran, sich auch damit einen Namen zu machen. Italien frönt dem Chardonnay traditionell vor allem in der Nordhälfte in Südtirol oder Veneto, doch auch die Produkte aus Sizilien oder der Toskana brauchen den Vergleich längst nicht mehr zu scheuen. Hier finden Sie Produkte einer Rebe, die hier mitunter Seltenheitswert hat und erschmecken den Versuch, eine neue Facette zum reichen Tableau der Rebsorte hinzu zu fügen. Auch Chardonnay aus Südafrika und Australien nimmt Sie gefangen und präsentiert sich bei diesen beiden Ländern typischerweise in seinem tieferen, holzigeren Gewand. Genauso sind aber auch Weine, etwa aus dem südafrikanischen Robertson, vertreten, die sich als frischer und nordischer positionieren. Damit ist Chardonnay ein weiterer wunderbarer Beweis dafür, warum wir Südafrika als vielseitiges Weinland so überaus schätzen.

Wahrer Weltenbummler

Es ist praktisch unmöglich, den Chardonnay auf irgendeinen Kontinent oder ein Gebiet festzunageln. Und darin besteht auch ein Teil seiner Magie. Als wahrer Weltenbummler kehrt er am Ende ins Glas mit einer Fülle verschiedener Nuancen zurück. Diese sind bestimmt von sanfter Säure und einem vollmundig, weichen Körper, werden je nach Ausbau durch Fass-Zugaben wie Vanille und Holz ergänzt oder werfen dieses ganze Konzept über den Haufen und wenden sich der Mineralität und Frische zu. Wo Sie also am Ende Ihrer Chardonnay-Reise ankommen, ist nie ganz sicher. Galt es noch vor wenigen Jahren, die Übermacht mit Chardonnay voller vorlauter Nuancen zu erringen, zeigen Winzer heute lieber, wie Sie mit der Eleganz umgehen können. Die Kunden nehmen dies dankbar auf und lassen sich wieder von der einst beliebtesten Sorte verführen. Denn nach der Chardonnay-Welle kam zunächst eine Müdigkeit, die auch die besten Kreationen zunächst nicht ganz wegwischen konnten. Jetzt ist Chardonnay jedoch wieder da und wenn Sie ihn bei Club of Wine online bestellen, dürfen Sie sich auf das ganze spielfreudige Repertoire freuen. Nehmen Sie den Wein dabei so, wie er sich gibt: anpassungsfähig an jede Trinkgelegenheit. Und lassen Sie sich bloß nicht vom Hype beeinflussen und gehen Sie lieber selbst auf Entdeckungstour – denn die ist beim Chardonnay niemals vorbei.