Burggarten
Die feine Seite der Männerwirtschaft
Jungs sind nun mal Jungs, typisch Männerwirtschaft. Uns fallen auf Anhieb tausende Klischees dazu ein, warum ein Unternehmen, in der drei Brüder und ihr Vater das Zepter führen, ganz bestimmt nur robuste Produkte „mit Brusthaar“ liefert. Und dann sehen wir uns das Weingut Burggarten an und werden blitzschnell vom Gegenteil überzeugt, denn: Die Schäfers von der Ahr zaubern überaus elegante und feingliedrige Rotweine sowie den einen oder anderen überzeugenden Weißwein. Und das trotz ihrer betonten Hemdsärmeligkeit – der vielleicht gerade deswegen.
Die Tiefe der Ahr-Qualität
Zunächst einmal eine kleine Vorstellungsrunde: Das Familienweingut Burggarten wird von Senior-Winzer Paul-Josef Schäfer und seinen drei Söhnen Andreas, Heiko und Paul-Michael geführt. Die drei Kerle geben sich zwar bewusst bodenständig, sind aber allesamt in der hohen Winzerkunst ausgebildet. An der Ahr wachsen seit jeher sehr große Rotweine, die inzwischen auch weltweit für Aufsehen sorgen. Mit ihren 15 hauseigenen Hektar tragen die Schäfers zu diesem Ruf bei. Der Spätburgunder gehört dabei zum Mittelpunkt ihres Schaffens. Alle Reben und Weine werden nachhaltig und naturnah gepflegt, damit die Qualität keinerlei Dellen zeigt. Die Lese erfolgt in mehreren Durchgängen und mit einer makellosen Aromen-Oberfläche und einer überragenden Dichte haben es die Schäfers geschafft, den Gault Millau nicht nur auf sich aufmerksam zu machen, sondern ihm gleich auch noch drei roten Trauben zu entlocken. Wenn der Gourmetführer also sagt, Schäfer und seine Söhne hätten sich dem „absoluten Qualitätsweinbau verschrieben, und sie drehen weiter an dieser Schraube“, dann können Sie dies uneingeschränkt glauben.
Mächtige Kraftpakete
Ein Männerklischee erfüllen die Weine der Schäfers dann doch: Sie sollen mit mächtiger Kraft überzeugen. Darum darf zum Beispiel der Jungwein des Heimersheimer Burggarten Spätburgunder „R“ nur dann ins Barriquefass, wenn er mit absoluter Macht überzeugt hat. So entsteht ein körperreicher und mitunter gar feuriger Rotwein, der tatsächlich maskuline Grundtöne zeigt. Die weichere Klaviatur beherrschen die Schäfers dennoch. Ihr „Vulkangestein“ Spätburgunder ist äußerst elegant und von einer wunderbaren Frische. Auch der Frühburgunder „S“ weiß mit samtigen Noten den sanfteren Gemütern zu schmeicheln. Wir jedenfalls sind echte Fans der feinen Männerwirtschaft geworden. Und wir sind uns sicher, dass sich die Schäfer-Kerle ihren ganz eigenen Ansatz für gelungenen und eleganten Weinbau bewahren.