Heartland Wines
Australiens Aufstieg zur Weinnation - Heartland Wines und die Obsession für exzellenten Rotwein
Fragt man nach einem der wichtigsten Rohstoffe für exzellenten Wein, lautet die Antwort meist: Leidenschaft. Wenn Leidenschaft zur Obsession wird, dann kann das schief gehen – oder zu so großartigen Produkten wie bei Heartland Wines führen. Denn Mitbesitzer Ben Glaetzer steht nicht umsonst synonym für den Aufstieg Australiens zur ernstzunehmenden Weinnation. Und wenn Glaetzer eines im Überfluss hat, dann eine gesunde Portion Obsession für Wein in Rot. Die Tropfen von Heartland Wines bei Club of Wine sind dafür ein unwahrscheinlich fülliger Beweis.
Ben Glaetzer und Heartland Wines - Ein Rotweinimperium in Australien mit bombastischen Ergebnissen
Für Ben Glaetzer wurden schon viele Persönlichkeitsbeschreibungen gefunden. Bescheidenheit ist nie darunter. Und das ist in diesem Fall auch absolut angebracht, denn Glaetzer steht wie kein Zweiter für das neue Weinselbstbewusstsein Australiens. Zunächst verdiente er sich seine Sporen als Winemaker bei Mitolo Wines. Was er hier schuf, galt bereits als Sensation und der Weg zum eigenen Weinimperium war geebnet. Ab dieser Zeit hagelte es sowohl Preise für die Produkte als auch für Glaetzer selbst. 2006 wurde er zum Winemaker of the Year von Behind the Label gekürt, sein Glaetzer Anaperenna 2006 wurde Best Australian Red Blend bei den Decanter World Wine Awards 2008. Selbst zum »Comet« (Food & Drink Magazine) und »Baron of the Barossa« wurde er offiziell geadelt. Und warum? Weil dem Spross einer alten Winzerfamilie Bescheidenheit schon immer abging und er nur das Beste hervorbringen wollte, was Australiens Weinwelt zu bieten hat. Mit Heartland Wines erfüllte sich Ben Glaetzer den Traum vom eigenen Estate. Zusammen mit Grant Tilbrook und Scott Collet erschuf er einen Rotweinhafen in Langhorne Creek, wo die roten Reben im eher kühlen (und damit selten in Australien zu findenden) Klima zu einer ganz eigenständigen, überaus komplexen Güte heranwachsen können. Das Credo des Dreigestirns für das Winemaking lautet »Don’t mess it up« – Versau es nicht. Sie konzentrieren sich deshalb ganz genau auf die Rebenpflege und den Ausbau – mit bombastischen Ergebnissen!
Heartland Wines - Eigenständigkeit und Komplexität in australischen Weinen
Wir können uns Robert M. Parker nur anschließen, der über Heartland Wines Folgendes urteilt: Sie seien »einige der eigenständigsten und komplexesten Weine Australiens […], die auf bewundernswerte Weise die enorme Frucht und Kraft alter Rebstöcke mit einem überraschenden Maß an Eleganz und Vielschichtigkeit [verbinden].« Mit anderen Worten: Besser geht es kaum. Ein Beispiel ist der Heartland Directors' Cut Shiraz als Flaggschiff des Estates. Berauschend, dicht und tiefgründig ist er dem Wine Spectator locker über 90 Punkte wert, James Halliday und andere Experten stufen ihn gar noch höher ein. Auch im etwas einfacheren Heartland Shiraz sehen die Experten riesiges Potential. Beide Tropfen sind ein Ausdruck dafür, warum es diese Rebe Ben Glaetzer besonders angetan hat: Füllige Frucht verbunden mit einer geschickt zu bändigenden Struktur weisen eben den wahren Weinenthusiasten aus. Eine Dolcetto-Kreation mag man in Australien vielleicht nicht gerade vermuten, doch mit dem Heartland Dolcetto Lagrein schafft Glaetzer selbst dieses kleine Rebenabenteuer spielend. Hohe Punktzahlen sind auch hier gewiss, doch der Widerspruch zwischen Süße und Raucharomen erfährt sich am besten direkt im Glas. Obwohl Ben Glaetzer zur Elite gehört, sind seine australischen Weine bei Club of Wine durchaus noch zu erschwinglichen Preisen erhältlich. Das spiegelt den aktuellen Entwicklungsstatus Australiens zwar recht gut wider, in keiner Weise aber die Güte. Sie sollten also schnell sein, wenn die nächsten Jahrgänge ins Sortiment kommen. Denn der Raritäten- bzw. Luxusstatus wird garantiert nicht mehr lange auf sich warten lassen.