Masi hat entscheidenden Anteil daran, dass die Weine der norditalienischen Valpolicella-Region weltweit höchstes Ansehen genießen. Begriffe wie »Amarone«, »Appassimento«, ja sogar das Valpolicella-Gebiet selbst sind heute untrennbar mit der Geschichte, dem Innovationsgeist und den Werten von Masi verbunden. Wie es dazu kam und wohin der Weg des Weinguts führt? Ein Blick in die Vergangenheit gibt erste Aufschlüsse.
Bei uns finden Sie neben den berühmten Masi-Weinen aus Valpolicella auch die Weine des Gutes Serego Alighieri, des Weinguts Bossi Fedrigotti aus dem Trentino sowie von Masi Tupungato aus Argentinien.
Doch nun von vorn: Ende des 18. Jahrhunderts erwirbt die Familie Boscaini wertvolle Lagen in einem kleinen Tal bei Verona namens »Vaio dei Masi«. Hier also liegt der Namensursprung der Weindynastie, die mittlerweile in der sechsten und siebten Generation geführt wird. An der Spitze steht mit Präsident Sandro Boscaini ein charismatischer Mann, der seine berufliche Karriere der Verfeinerung einer Weinherstellung widmete, die ihm den Namen »Mister Amarone« einbrachte.

Alles für den Amarone
Der Amarone, einer der großen Weine Italiens, wird nach einer speziellen Technik bereitet, die den einheimischen Trauben der Valpolicella-Region ihre Essenz entlockt. Appassimento nennt sich der Vorgang, bei dem die Trauben zunächst antrocknen, bevor sie gepresst und zu Wein verarbeitet werden.
Maßstäbe für Geselligkeit
Der Name »Modello« ziert eine Reihe von Weinen, mit denen Masi zwei Ziele verfolgt: Die Weine sollen authentische Botschafter ihrer venezianischen Heimat sein und unbekümmerten Genuss ermöglichen. Für das erste Ziel setzt Masi auf autochthone, also einheimische, Rebsorten des Veneto wie Corvina und Pinot Grigio sowie auf die internationale, in Venezien ebenfalls weit verbreitete Merlot-Traube. Auf dem Gut Stra 'del Milione in der Nähe der Adria gedeihen die Trauben bei besten Bedingungen.
Neben den drei sortenreinen Modello-Weinen erzeugt Masi auch einen »Rosso« und einen »Bianco« als Cuvées aus mehreren lokalen Rebsorten. Zwar sind die Weine in ihrer Struktur und Verarbeitung bodenständig, doch der Anspruch an sie ist keineswegs gering. Maßstäbe sollen die Modellos setzen – in Sachen Geselligkeit und Tradition. Ein Vorhaben, das Masi eindrucksvoll in Geschmack umsetzt.

Bemerkenswerte Vielfalt
Wer den Amarone als das Steckenpferd von Masi ausmacht, wird auch bemerken, welch noble Rösser die weiteren Stallungen des Hauses zieren. Da wäre zum Beispiel der Campofiorin, ein echter Archetyp. Bereits 1964 auf den Markt gebracht, machte Masi mit diesem Wein das Ripasso-Verfahren populär. Eine doppelte Gärung der Trauben ist das Geheimnis hinter dem vollen Geschmack des Campofiorin, für den in einem ersten Schritt frische Trauben auf gewöhnliche Weise vergoren werden. Dem so entstandenen Wein werden in einem zweiten Durchgang Trester aus vorangegangenen Weinbereitungen – häufig vom Amarone – zugesetzt und eine zweite Gärung durchlaufen. Dabei werden zusätzliche Farb- und Gerbstoffe aus den Schalen gelöst, sodass der Wein an Körper und Intensität gewinnt.
Masi Wine Estates
Das Engagement Masis für den regionalen Weinbau geht weit über die Kultivierung der venezianischen Klassiker hinaus. In Kooperation mit dem Grafenhaus Serego Alighieri – Nachfahren des Dichters Dante Alighieri – betreibt Masi seit 1973 ein Weingut in Valpolicella, das die älteste Tradition der Region besitzt. Großartige Weine wie der Vaio Armaron oder der Montepiazzo resultieren aus der Zusammenarbeit, die unter dem Label »Masi Wine Estates« firmiert. Zu den »Masi Wine Estates« zählt auch eine Kooperative im benachbarten Trentino. Seit 2007 arbeitet Masi mit dem dort ansässigen Adelshaus Bossi Fedrigotti zusammen und bewirtschaftet ein Weingut, das über dreihundert (!) Jahre alte Rebstöcke sein Eigen nennt. Mit dem Fojaneghe, der in die erste Bordeaux-Flasche Italiens gefüllt wurde, sowie den weißen Vign’Asmara und Pian des Griso sind auch hier große Traditionsweine daheim.