Welche Weine werden aus Spätburgunder hergestellt?
Der Pinot Noir, Spät- oder auch Blauburgunder ist das Universalgenie unter den Rotweinen. Mit einem Spektrum an Aromen, das von elegant-schlank bis hin zu komplex und tanninreich reicht, zeigt er sich in vielen Facetten. Doch das ist nur der Anfang!
Spätburgunder kann zu herrlich fruchtigem Roséwein gekeltert werden.
Noch verblüffender ist vielleicht der Blanc de Noirs, für den die blauen Trauben zu einem eleganten, gold- oder zartrosa schimmernden hellen Wein verarbeitet werden – ein echter Geheimtipp für Weißwein-Aficionados.
Auch in der Schaumweinproduktion übernimmt Pinot Noir gerne die Hauptrolle, und zwar ganz besonders in der Champagne. Allerdings kreieren auch deutsche Winzer hervorragende Spätburgunder-Sekte, die durch feine Perlage und fruchtige Noten bestechen.
Warum ist der Spätburgunder so vielseitig? Die Vielseitigkeit des Spätburgunders liegt in der Beerenhaut begründet. Sie enthält nicht nur rote Farbstoffe, sondern auch eine Vielzahl von Aromen. Je nach Kelterverfahren können diese Aromen unterschiedlich betont werden. So entstehen die zahlreichen Stilrichtungen, die den Pinot Noir zu einer der interessantesten roten Rebsorten machen.
In welchen Ländern wird Spätburgunder angebaut?
Ob als Blauburgunder, Pinot Noir oder Pinot Nero – dieser Wein gilt als Inbegriff von Eleganz und Komplexität. Sehen wir uns an, wo Spätburgunder als deutscher Wein brilliert, bevor wir auf eine Reise zu Anbaugebieten rund um die Welt aufbrechen!
Deutschlands Winzer haben den eleganten Spätburgunder längst aufs Podest der besten Rotweine gehoben. An der Ahr beispielsweise residiert das Weingut von Jean Stodden, aus dessen Feder so legendäre Tropfen wie der preisgekrönte, 19 Monate im Holzfass ausgebaute Herrenberg Spätburgunder Rotwein stammen. Die Kellerei Markgräflich Badisches Weinhaus beherrscht die Spätburgunder-Klaviatur vom Blanc de Noirs über Roséwein bis zum roten Klassiker. Auf dem Pfälzer Weingut A. Diehl wird Spätburgunder trocken zu erfrischenden Varianten wie Blanc de Noirs oder Rosé ausgebaut.
- Frankreich ist die Heimat des Pinot Noir. Das Burgund ist diesem Rotwein Wohnzimmer und Schatzkammer in einem. Hier fühlt er sich einfach zu Hause. Die Weine sind so komplex, dass Sie beim Trinken unfreiwillig anfangen zu philosophieren. Allerdings hat der Spätburgunder auch in der Champagne, an der Loire und im Elsass seine Koffer ausgepackt.
- Im Norden Italiens hat er als Pinot Nero beschlossen, dem Prosecco etwas Farbe zu verleihen. Hier, im Veneto geht er eine Liaison mit der Glera-Traube ein und zaubert einen Prosecco Rosé, der so charmant ist wie ein italienischer Barista.
- Österreich: Wenn Sie in der Thermenregion einen Spätburgunder probieren, werden Sie merken: Er ist so würzig und körperreich, dass er den Eindruck vermittelt, in einem gemütlichen Gasthaus bei einem herzhaften Gericht zu sitzen – erdig, rund und vollmundig im Geschmack.
- In den süafrikanischen Regionen Stellenbosch und Elgin demonstriert die Rotweinsorte Kraft und Eleganz in einem – quasi der James Bond unter den Weinen. Nehmen Sie einen Schluck und Sie fühlen sich, als hätten Sie gerade einen Smoking angezogen.
- USA: In Oregon spielt der Pinot Noir die Rolle des sensiblen Künstlers, fein strukturiert und mit einer Säure, die so präzise ist wie ein Schweizer Uhrwerk. Aus Kalifornien dagegen kommen kräftige und fruchtige Tropfen von Weltruf.
Warum bezeichnet man Spätburgunder als die Diva der Rebsorten?
Pinot Noir gilt als die Diva unter den Reben. Warum? Die Spätburgunder-Traube ist unglaublich anspruchsvoll – eine Primadonna von zarter Konstitution, elegant und absolut wählerisch beim Ambiente. Spätburgunder Trauben mögen keine extremen Bedingungen, reagieren empfindlich auf Hitze wie auf Kälte und sind anfällig für allerlei Krankheiten. Nur in den besten Lagen, wo das Klima mild und die Böden kalkhaltig sind, entfaltet diese Rebsorte ihr volles Potenzial.
Bei aller Extravaganz macht uns die Diva sehr viel Freude. Sie ist unglaublich charmant und vielseitig. Aus ihr entsteht Wein mit zarten Kirsch- und Beerennoten ebenso wie mit komplexen Aromen von saftigen Früchten, Gewürzen und Erde. Mal ist er schlank und fruchtig, mal kräftig und tanninreich. Und genau diese Vielfalt macht den Reiz aus. Zum Beispiel könnten Sie ein ganzes Menü mit Spätburgunder verschiedener Stilrichtungen begleiten:
Spätburgunder-Stil |
Geschmacksmerkmale |
Passende Speisen |
Spätburgunder aus Deutschland |
Kirschfruchtig, nicht selten dezent würzig, oft etwas kräftiger |
Geräucherter Lachs, Schweinebraten, Wildgerichte, kräftige Käsesorten wie Emmentaler oder Gruyère |
Pinot Noir aus dem Burgund |
Elegant, meist mit Noten von Himbeere und Erdbeere, oft etwas schlanker |
Geflügel (z. B. Hähnchen, Ente), Kalb, Lachs, Pilzgerichte, leichte Käsesorten wie Brie oder Camembert |
Blanc de Noirs |
Weißwein aus blauen Trauben, oft mit Apfel- und Zitrusnoten, manchmal leicht mineralisch |
Meeresfrüchte (z. B. Austern, Jakobsmuscheln), Geflügel, Salate, asiatische Küche |
Rosé |
Fruchtig, oft mit Erdbeer- und Himbeernoten, frisch und schlank |
Salate, Geflügel, Schwein, leichte Pasta, asiatische Küche |
Sekt/Champagner |
Trocken, feinperlig, oft mit Hefenoten, fruchtig oder mineralisch |
Austern, Kaviar, Sushi, leichte Vorspeisen, Desserts (z. B. Erdbeeren, Macarons) |
Spätburgunder Wein – Angebote
Die Welt des Spätburgunders ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack das Richtige. Ob Sie das Reich deutscher Spätburgunder erkunden wollen, fruchtige Weine aus der Neuen Welt oder komplexen Pinot Noir aus Burgund bevorzugen – es gibt unzählige Möglichkeiten, diese faszinierende Rebsorte zu entdecken. Lassen Sie sich von den Experten des Club of Wine beraten und finden Sie Ihren perfekten Pinot Noir!