Wein von Peter Lehmann: das Ei des Kolumbus
Wer war zuerst da, Australiens Weincharakter oder Peter Lehmann? Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn mit Lehmanns Verdiensten im Barossa Valley ist Down Under überhaupt erst auf der internationalen Weinkarte erschienen. Wenn Sie Wein von Peter Lehmann bei uns online bestellen, ist das wie das australische Ei des Kolumbus: Wo es keine Terroirs und nur wenig Varianz gibt, schafft die Rebenpflege den wahren Charakter – und der ist dank Lehmann in jeder Facette überzeugend.

Der Stoff, aus dem Legenden sind
Spielt bei vielen Entstehungsgeschichten großer Weingüter oft eine rosige Romantik die Hauptrolle, begründete sich Peter Lehmanns Erfolg auf einer recht nüchternen Erkenntnis. Als er 1979 sein Weingut in Tanunda im Barossa Valley eröffnete, gab es erstens eine überbordende Traubenschwemme, welche die Preise drückte und die Qualität niedrig hielt. Zweitens war Barossa Valley in Sachen Wein ein Entwicklungsland, das sich vollkommen grundlos hinter den nördlichen Regionen Australiens – und international sowieso – versteckte. Was war schon von einem heißen Land zu erwarten, in dem es keine Bodenunterschiede und nur wenige Mesoklimate gibt?
Als echter Lokalpatriot und im Barossa Valley ausgebildeter Wine Maker wusste Lehmann jedoch, dass das gemäßigte Klima des Südens als internationales Pfund wuchern kann. Wenn es nur eine selbstauferlegte und rigide Qualitätskontrolle gäbe. Die nahm Lehman mit der Gründung des Guts selbst in die Hand und garantierte den Weinbauern die Abnahme ihrer Trauben, wenn sie sich an bestimmte Vorgaben hielten. Was danach passierte? Das ist tatsächlich der Stoff, aus dem Legenden sind. Dieser Stoff trägt den Namen Shiraz. Peter Lehmann führte die Rebsorte nicht nur zurück aufs internationale Tableau, sondern schuf auch noch eine schwungvolle Signatur für australischen Wein. Kraftvoll, dicht und mit einem intensiven Finale ist bis heute der Peter Lehmann Stonewell Shiraz das Kronjuwel des Weinguts.

Riskanter Schachzug mit glücklichem Ausgang
Lehmanns Kellerei wurde 2003, 2006 und 2008 zum besten Erzeuger Australiens gewählt. 2018 folgte die nächste Prämierung im Zuge der Halliday Wine Companion Awards, bei denen das Weingut zum besten im Barossa Valley gekürzt wurde .Doch der Legendenstatus hat nicht nur etwas mit Qualität zu tun. Die Traubenschwemme in den späten Siebzigern sorgte nämlich dafür, dass die Weinbauern ihre Ernten nicht mehr los wurden. Lehmann war zu dieser Zeit bei einem Weingut angestellt und sollte den Bauern die Abnahme kündigen. Der sah das aber gar nicht ein und soll schon deswegen sein eigenes Gut gegründet haben – um den Bauern das Einkommen zu sichern. Ein riskanter Schachzug und ein Schritt, der für die Bauern des Barossa Valley überlebenswichtig war. Wundert es da noch, dass Lehmann so etwas wie der Schutzheilige des Valley-Weinbaus wurde?
Dabei zeigte die Winzer-Legende recht schnell ein Händchen für eine weitere australische Eigenheit: die sogenannten Multi-District-Blends. Die Trauben dafür werden sorgfältig aus verschiedenen Herkunftsgebieten zusammengestellt – von Hand und mit Adlerauge. Ganz nebenbei entfachte Lehmann mit dieser Prozedur einen gesunden Wettstreit zwischen den Winzern um die besten Trauben und schuf einen Anreiz für die Weinbauern, sich mit besonderer Rebenpflege hervorzutun. Wir können also nicht genug betonen, was Peter Lehmann, der Baron des Barossa Valley, für australische Weine, den dortigen Weinbau – und damit für die internationale Weinwelt – getan hat.