William Fèvre
William Fèvre - Mister Chardonnay, Monsieur Chablis
Dass William Fèvre gar keine andere Wahl hatte, als berühmt zu werden, liegt nicht nur an seiner ungewöhnlich babylonischen Namenskombination. Es liegt auch an der Tatsache, dass er sich dem Chablis in jeder Faser seines Wesens verpflichtet fühlte. Der AOC-Schutz für das Weinbaugebiet Chablis geht deshalb auch wesentlich auf sein Konto. Und auch, dass Sie bei Club of Wine Chardonnay von höchster Noblesse bestellen können.
Die Unerbittlichkeit des William Fèvre
Das Gebiet Chablis als Teil der Bourgogne ist seit dem gallischen Krieg für seinen Weinanbau bekannt. Im kontinentalen Klima mit knackig-kalten Winter waren rote Gewächse stets zum Scheitern verurteilt. Der Weißwein jedoch, und mit ihm der Chardonnay, konnte hier prächtig gedeihen. Darum gilt das Chablis auch als wahre Heimat der Supertraube, die sich heute auf der ganzen Welt ausgebreitet hat. Die Domaine William Fèvre in Le Clos hatte bereits über 200 Jahre Weintradition im Zeichen des Chardonnay auf dem Buckel, als Williams Vater sie nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte. Doch erst der Sohn legte mit der ersten Ernte 1959 den Grundstein für eine wirklich beeindruckende und noch heute nachhallende Entwicklung. Er wollte dem Chablis zur neuerlichen Geltung verhelfen, nachdem sich andere Winemaker auf der ganzen Welt des griffigen Namens für ihre Chardonnays bedient hatten. Dies war eine Folge der weltweit gestiegenen Nachfrage nach sauberen Chardonnays und nach einer geradlinigen Trockenheit. Erst der AOC-Schutz, den William Fèvre unerbittlich vorantrieb, schob dem Etikettenschwindel einen Riegel vor. Dabei legte Fèvre praktisch selbst die Grundlagen für das heute bestehende Regelwerk. Er pflanzte auf seinen stets wachsenden Grand Cru-Lagen ausschließlich ausgesuchte Chardonnay-Rebstöcke, er tat alles, um die typische Mineralität eines Chablis zu unterstreichen und ließ es sich nicht nehmen, seine Trauben von Hand in kleinen Körben zu ernten. Als er 1998 seinen Besitz an die Champagner-Familie Henriot verkaufte, brachten die neuen Eigentümer das nötige Wissen mit, um diesem Erbe gerecht zu werden. Auch die neueren Jahrgänge an Chablis konnten an die vorherigen Erfolge anknüpfen und diese sogar noch weiter ausbauen.
Wein von William Fèvre - Der Aufwand lohnt
Wer als einziges Haus im Chablis auf sechs der sieben ausgezeichneten Grand Cru-Lagen Wein anbaut, muss schon von Natur aus etwas Besonderes sein. Doch eigentlich ist es der enorme Aufwand, den die Kellermeister betreiben, der die Produkte so ausgesucht edel macht. Denn Sie dürfen nicht vergessen: Wir haben es bei einem Chablis von William Fèvre mit einem Chardonnay zu tun, und damit mit einer Rebsorte, die so verbreitet ist wie kaum eine andere auf der Welt. Im Gegensatz zu einer sonst herrschenden und beliebten Chardonnay-Praxis wird der Chablis von William Fèvre bevorzugt in Edelstahltanks statt im Eichenfass ausgebaut. Damit wollen die Kellermeister die überragend mineralische Struktur der Rebe erhalten. Diese Herangehensweise zeigt sich zum Beispiel wunderbar im Domaine William Fèvre Chablis, der als Einsteigerprodukt in das Angebot des Hauses gelten kann. Wobei die Bezeichnung Einsteigerprodukt eigentlich vollkommen irreführend ist, denn selbst dieser scheinbar kleine Chablis ist wunderbar elegant, überzeugend strukturiert und erfrischend. Die buttrige Tiefgründigkeit, zu der ein Chardonnay fähig sein kann, erleben Sie am besten im überragenden William Fèvre Chablis AOC Grand Cru Les Preuses. Robert Parker unterschreibt die „superb creaminess“, die Fachwelt ist ganz aus dem Häuschen, die Kunden kaufen die Flaschen reihenweise auf, um damit ihren Keller zu krönen. Gleiches gilt auch für die anderen Einzellagen-Produkte, die sich jeweils mit einem anderen, aber stets geliebten Chardonnay-Gesicht zeigen. Selten ist die Übernahme eines Traditionshauses durch einen Global Player so perfekt geglückt wie bei William Fèvre durch Henriot. Andrew Jefford, Verfasser von „Weinlandschaft Frankreich“, stellte vollkommen richtig fest, dass die Finanzspritze im Haus zu noch mehr Sorgfalt und Qualität führte, was den Ansprüchen des Namensgebers wiederum die Krone aufsetze. Jefford schrieb: „Wenn es ein Gut in Chablis gibt, dessen Weine jede Nuance der einzigartigen Böden zum Ausdruck bringen, dann dieses.“ Wir können uns diesem Urteil nur uneingeschränkt anschließen und wollen ergänzen, dass der Genussweg ins Chablis und zu William Fèvre ein Weg zurück zum Herzen des Chardonnay ist. Und damit eine Einladung, eine erfolgsverwöhnte und scheinbar in allen Facetten bekannte Traube noch einmal völlig neu zu entdecken.